Donnerstag, 16. Juli 2015

Bellas erster Tag in der Uni.

Ich studiere Germanistik und Anglistik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Das Semester dauert noch ganze zwei Tage und ich möchte Bella, da ich eh jeweils nur einen Kurs habe, nicht alleine zuhause lassen (das hat sie ja auch noch gar nicht gelernt) und nehme sie daher zu diesen letzten beiden Unitagen mit.

Sie war also heute das erste Mal in der Düsseldorfer Universität, ist das erste Mal mit dem Bus und das erste Mal mit der Regiobahn gefahren. Sie hat das erste Mal eine Straßenbahn von innen gesehen, ging das erste Mal durch einen Hörsaal und lag das erste Mal schlafend in einem Seminarraum. 

Auf dem Campus, aber auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln, zog unser kleines, buntes Hundemädchen alle Blicke auf sich: Große Begeisterung für ihre verschiedenfarbigen Augen, aber auch für ihr vierfarbiges Fell, machten sich breit. Bella ist eben ein Blickfang durch und durch - und das nutzt sie auch vollkommen aus. Ihre süße Art sorgt natürlich dafür, dass ich aber auch sie ständig von Menschen angesprochen werden: "Darf ich sie mal streicheln?", "Ja, wer bist denn du?", "DU BIST JA SÜÜÜÜÜß!" und "OH MEIN GOTT, IST DIE SCHÖN!" gehören zu den häufigsten Sätzen, die wir heute gehört haben.

Und das passiert ausgerechnet mir. Ich habe mich in den letzten beiden Jahren, in denen ich diese Universität besuche, eigentlich immer überall raus gehalten und habe, ehrlich gesagt, auch nur eine Handvoll Freundinnen gefunden, mit denen ich tatsächlich rede. Mir ist heute bewusst geworden, dass Bella mein Leben und mein Wesen von Grund auf ändern wird: Sie wird dafür sorgen, dass ich mich wieder mehr öffnen werde und dass ich mich mit mir fremden Menschen unterhalten werde. Huch. Das geht aber schnell.

Mir ist zu meinem Leidwesen allerdings aufgefallen, dass Bella sich als Staubsauger zu betrachten scheint: Sie saugt so ziemlich alles auf, was auf dem Boden herum liegt - auch Zigarettenstummel. Ich habe da ja eine Theorie: Ihre Vorbesitzer rauchten, vielleicht hat sie sich so an den Geruch gewöhnt und ist sogar ein kleines bisschen nikotinsüchtig geworden, oder sie denkt sich einfach "Das nehmen Menschen in den Mund, das muss für mich auch lecker sein" und sammelt die Dinger deswegen auf. Diese Eigenart muss ich ihr schnellstmöglich abgewöhnen - stattdessen soll sie sich lieber mit Leckerchen den Bauch voll schlagen. Wir haben heute schon damit angefangen: Pro Zigarettenstummel ein "Nein" und ein Leckerchen als Tauschgeschäft. 

Nach all der Aufregung bei diesem warmen Wetter hat sie zuhause erstmal einen Eiswürfel bekommen, den sie mit völliger Begeisterung aufschleckte. Eiswürfel sind gut für das Zahnfleisch und werden ihr auch in der Phase des Zahnens gut tun. 

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