Ich liebe Bella. Aber, wie (fast) jeder andere Welpe auch, hat sie viel Unsinn im Sinn. Welpen bauen eben manchmal Mist - und dann muss man ihnen auch mitteilen, dass das Mist war, sonst finden sie es irgendwann super, Scheiße zu bauen.
Doch was hatte Bella angestellt?
Nun, ich hab sie vorhin für ca. 40 Minuten alleine gelassen. Das ist normalerweise kein großes Problem für sie, ein bis zwei Stunden schafft sie sonst quasi problemlos. So allerdings nicht heute: Heute, als ich im Bürgerbüro war, um mich umzumelden (JAAA, wir haben endlich eine schöne, größere, frisch renovierte Wohnung für uns drei gefunden!) und um die Unterlagen beim Ordnungsamt abzugeben, die für die Anmeldung großer Hunde gebraucht werden, hat sie aus der Wohnung meiner Eltern, in der wir uns sehr oft aufhalten und in der sie sich sehr wohl fühlt, eine kleine Achterbahn gemacht.
Auf der Couch lagen - und das ist meine Schuld, die habe ich nämlich nicht weggeräumt - eine Packung Dextro Energy und eine Packung Fisherman's Friend. Beides hat ihr offensichtlich geschmeckt, davon ist nämlich nichts mehr übrig, abgesehen vom Plastik.
Außerdem hat sie eine, vielleicht aber auch mehrere, Muscheln aus einem Glas geklaut und auf dem Boden verteilt.
Dann hat sie noch einen Kuschelfrosch von einem Sessel gestohlen und ihn, aus welchem Grund auch immer, ins Badezimmer getragen. Zum Glück hat sie ihn nicht kaputt gebissen, der Frosch ist nämlich wirklich niedlich.
Und das Badezimmer? Weiß der Geier, was sie hier angestellt hat, aber um die Toilette herum war alles nass, der Deckel war jedoch runter geklappt. Vielleicht hat sie ihn geöffnet und dann ist der Deckel wieder herunter gefallen - wer weiß. Zudem lag eines ihrer Stofftiere in der Badewanne. Wie es da hin kam steht auch in den Sternen: Entweder hat sie sich auf den Badewannenrand gestellt und es fallen gelassen oder sie hat es mit Schwung in die Luft geworfen und es ist in der Badewanne gelandet.
Nichtsahnend kam ich in die Wohnung und die sehr schuldbewusste Bella tapste auf mich zu - und bekam ihre Standpauke. Ich habe sie dabei nicht mit ihrem Namen angesprochen, sondern sie "Hund" genannt, während sie mich in jede Ecke führte, in der sie Mist gebaut hatte. Ein kräftiges "Nein" beim Blick auf ihre kleinen Schandtaten genügte, damit sie mir mit hängendem Kopf um die Beine schlich. Nun liegt sie friedlich schlafend neben mir und sieht aus, als könne sie kein Wässerchen trüben. Hach, die Süße...
Warum genügt mittlerweile ein "Nein", damit Bella weiß, dass sie Mist gebaut hat?
Nun, während wir in Renesse waren, habe ich eine gute Methode entdeckt, mit ihr die Kommandos zu üben, die heißen, dass sie etwas sein lassen soll. Bella geht zwar gerne schwimmen, aber Wasser, das von oben kommt, findet sie ziemlich unschön. Also habe ich mir eine Wasserpistole gekauft und jedes Mal, wenn sie etwas tat, was sie nicht soll (z. B. in die Leine beißen) bekam sie ein "Nein" oder "Aus" zu hören - in Kombination mit einem kleinen Spritzer Wasser aus der Wasserpistole. Zugegeben, es ist ein sehr seltsames Gefühl auf den eigenen Hund zu schießen - aber im Endeffekt ist es ja nur Wasser. Die Trainings-Discs von Trixie haben bei ihr leider keinen allzu großen Eindruck hinterlassen: Nachdem sie diese einmal auf dem Boden liegend erwischt und durch die Gegend geworfen hat, hat sie keinen Respekt mehr vor dem scheppernden Geräusch gehabt. Das Wasser hingegen - und die Wasserpistole, die sie niemals zwischen die Zähne bekommen soll und hoffentlich auch nicht wird - hingegen weist sie offensichtlich genug in ihre Schranken. Ich halte diese Methode für nicht schädlich für den Hund, aber recht effektiv, um auch dem wildesten Wildfang Grenzen aufzuzeigen.