Unser abendlicher Spaziergang führte meine Mutter, Johnny, Bella und mich heute wieder an den Strand. Das Wetter war den ganzen Tag über herrlich, die Sonne schien, es war trocken, kaum eine Wolke am Himmel, jedoch nicht zu warm.
Auch heute Abend war es noch recht warm, aber nicht zu warm für unsere beiden Fellnasen. Der Weg zum Strand lief perfekt: Bella konzentrierte sich fast den ganzen Weg über vollkommen auf mich und die Leckerchen in meiner Tasche, sie lief hervorragend bei Fuß, ohne jegliches Kommando. Kurze Konzentrationsübungen auf dem Asphalt funktionierten ebenfalls total gut.
Am Strand angekommen machten wir mit den beiden Hunden eine längere Pause auf einer Bank unterhalb eines Strandpavillions namens "Haven van Renesse" und beobachteten die Farbexplosion des Sonnenuntergangs - Johnny, meine Mutter und ich jedenfalls. Bella hingegen ließ sich nicht von der ruhigen Beobachtung des Sonnenuntergangs begeistern. Sie wollte rennen, ihre Umgebung erkunden, die Menschen, die um uns herum liefen, kennenlernen, Hunden nachlaufen, die relativ desinteressiert an uns vorbei gingen, und einfach nur Welpe sein - das durfte sie natürlich auch.
Bella im Ansturm auf meine Kamera. |
Ihre Versuche, Johnny für ein Spiel zu begeistern, scheiterten jedoch.
Sand ist für Bella noch ein Mysterium und ein riesengroßes Spielzeug zugleich. Sie spreizt die Ballen ihrer Pfoten, um auf dem merkwürdigen Untergrund einen guten Halt zu finden und erkundet begeistert Muscheln, Seegräser und alles, was sonst noch so im Sand herumliegt. Leider auch den Müll, den Menschen zu hinterlassen pflegen.
Bella auf Erkundungstour. |
Das Stöckchen musste sie dann direkt mal mitnehmen. |
In Bellas braunem Auge kann mein ein kleines, blaues Dreieck erkennen. |
Nachdem wir eine Weile an der Strandbude gesessen hatten, gingen wir in Richtung Wasser und leinten beide Hunde ab, da um uns herum für eine Weile keine bzw. nur wenige andere Menschen waren.
Bella sprang begeistert direkt in die eisigen Wellen der ruhigen Nordsee, Johnny allerdings nicht. Im Leben würde er da nicht freiwillig rein gehen. Bella hüpfte von einer Welle zur nächsten, wie ein Reh sprang sie von eienr zur anderen, biss ab und zu mal ins Wasser und ließ es sich gut gehen.
Als Bella jedoch auf eine gelbe Boje traf, hielt sich ihre Begeisterung plötzlich in Grenzen: Dieser überdimensionale, gelb-grüne Ball, der so lässig von einer Richtung in die andere dümpelnd am Strand, aber doch noch irgendwie im Meer lag, war ihr nicht geheuer. Sie bellte und bellt, aber dieses komische Ding, dass sich ja aber doch bewegte, gab keine Antwort. Reinbeißen ging auch nicht - ihr kleiner Welpenmund ist einfach zu winzig für dieses große, runde Ding. Und es dümpelte und dümpelte in den Wellen umher und doch passierte nichts. Verwirrend für unser kleines Mädchen. Höchst verwirrend.
Kein Fan von Bojen. |
Nachdem sie irgendwann aufgegeben hatte, die Boje anzubellen, da von ihr ja doch keine Reaktion kam, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Auch hier lief sie nahezu perfekt an der Leine und ich musste sie nur wenige Male zurückrufen.
Nun liegt sie zu meinen Füßen und schläft tief und fest. Mein glückliches, müdes Welpenmädchen.